Donnerstag, 19. November 2009

Rückblick mit Schmerz und STOLZ


Das ist ein Rückblick auf einen Tag, der sehr schmerzhaft begann, der von Therapien getragen wurde und in Summe sehr arbeitsintensiv und erfolgreich war.

Begonnen hat also der heutige Tag mit Schmerzen, die mich eigentlich auch den ganzen Tag begleitet haben. Ich wusste absolut nicht, was ich tun sollte, als ich heute munter wurde (ca. 05:30) und keine Chance hatte schmerzfrei zu liegen. Ursprung war eine Stelle in der Muskulatur der rechten Schulter, einer der Bereiche, der mich schon auch den ganzen Sommer irgendwie betraf und der auch im August von meinem Hausarzt „gespritzt“ wurde. Genauer gesagt zwischen Wirbelsäule und rechtem Schulterblatt und wie ich jetzt weiß auf Höhe des Brustwirbels sieben, also dort wo auch Tumor und Bestrahlung aktuell sind. Kein Wunder also, dass es dort schmerzt.

Das erste Highlight war dann nach einem guten, schmerzbegleiteten Frühstück eine, wieder mal sehr geniale, wirkungsvolle etc. Fußmassage. Außerdem war ich auch gleich medizinisch durch das Schwesternteam und OA Mähr betreut und die Physiotherapeutin war auch zur Stelle. Am Vormittag durfte ich dann noch ein wenig ausruhen und dann nach einem „Transfer“ auf den Leibstuhl (Zimmerklo) ging es unter die Dusche.

Der arbeitsintensivste Teil folgte am späteren Nachmittag, wo ich dann selbst wieder viel geschafft habe. Erst gab es einige Übungen im Bett (Füße und Beine anziehen, ausstrecken,...) und dann ging es ans "querbett" sitzen und .... Kurzfassung dieser Einheit:
  1. Selbstständiger Transfer vom Bett in den Rollstuhl über ein „Rutschbrett“ – und das war ich wirklich alleine!!! JUHHUUU
  2. Danach ein Transfer auf den Leibstuhl – inkl. Stehversuch mit Therapeutin.
  3. Ein weiterer Stehversuch mit bzw. an der Therapeutin (da wurde z.B. meine Hose hochgezogen)
  4. Zwei weitere Stehversuche mit Transfer ins Bett – da bin ich auch sehr gut gestanden!
Das war ziemlich viel Arbeit, auf die ich heute sehr stolz bin!

Schmerzmäßig geht es – ich brauche halt zusätzlich die Tabletten. Unterstützend zu der Medikation mittels Pflaster. Somit habe ich laufend Opioide (wie Opium) und Morphide (wie Morphium) und so im Blut – aber darum geht es nicht.
Über die Nacht war gedacht, dass ich auf einem Wärmepflaster liege, aber das hielt ich nach 2, 5 Stunden plötzlich nicht mehr aus. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass es brennt – ich meine so richtig, mit Flamme quasi – also runter damit.

Jetzt geht’s wieder – ich werde jetzt dann schlafen wünsche euch eine gute Nacht und meiner kleinen Sophie morgen einen schönen 5. Geburtstag.


Euer MP, Rehabpatient
(Laienmediziner f. Onkologie, Radiologie, Thoraxchirurgie und Orthopädie)

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3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ich schon wieder....
langsam wirst du wahrscheinlich die nase voll haben von mir, kann ich verstehn wenns so ist....
was wollt ich dir eigentlich sagen?
...ach ja...auch wenn dass heute (20.11.) nicht so gut mit dem ersten stehversuch geklappt hat, so hoffe ich doch, dass du dich nicht entmutigen lässt und weiter kämpfst. hatte heute dann während der therapie das gefühl, als hätte ich dein vertrauen verloren, was grad so einen komisches gefühl in mir hervorruft.
aber wie du, muss auch ich akzeptieren, dass nicht immer alles so geht wie man sich das vorstellt. trotzdem würd ich das gerne noch mal probieren (ohne dir jetzt schon angst eiflößen zu wollen)-- aber in dir schlemmert viel potenzial!
was die ganze sache wieder wett gemacht hat (für mich zumindest), war deine oberschenkelaktivität in rückenlage (knie ausstrecken) -- gut gemacht!
also schluss jetzt, ich wünsch dir wie gesagt ein schönes wochenende mit deiner family, und auch eine leckere geburtstagstorte. happy birthday der kleinen sophie auch von mir (auch wenn ich sie nur vom foto kenn)!
bis montag, lg, carina

Birgit hat gesagt…

es gibt gute Tage und schlechte Tage, einmal so und so....
Kopf hoch
wir haben den Geburtstag deiner Tochter gebührend gefeiert und auch das Familienfest mit unserem Großvater über die Runden gebracht.
Bi
Übrigens Oma war mit

air-only hat gesagt…

Liebe Carina, keine Sorge, was das Vertrauen angeht. Der Start der einen Therapieeinheit war "verhunzt", aber ich denke, das Gesamtergebnis war dann seeeehr gut.
Das hatte nix direkt mit dir zu tun.
Habe mich dafür heute in den Rollstuhl "geschupft" und auch dann wieder retour ins Bett. Ich muss mich nur immer wieder bremsen und zu kleineren Schritten zwingen.
Ich bin am arbeiten und wir sehen uns.
Michi